Aloha meine Lieben,
wie ich euch in meinem letzten Eintrag ja schon erzählt hatte, hat meine Mama 6 Wochen frei bekommen. Ich hab sie also gefragt, wo sie gerne hin möchte und sie meinte intuitiv Vietnam! Kam mir natürlich entgegen, denn da war ich ja auch noch nicht. So nun hat aber unsere Cousine von einer Hochzeitseinladung ihrer Arbeitskollegin auf den Philippinen erzählt und unverfroren wie meine Mama ist, hat sie gefragt, ob wir mitkommen dürfen…ein paar Tage später hieß es ‚klar doch‘. Wir sind begeistert. Ein Hochzeits-Blinddate sozusagen. Nach unserer Woche Ayurveda ging es also tiefen-entspannt für ein paar Tage Richtung Philippinen bevor wir nach Vietnam weiterflogen.
- Direkt Fliegen kann jeder, wir dachten wir machen eine kleine Challenge draus, um Mama’s Flugskills mal ein wenig auszubauen.
- Und siehe da, gleich mal eine Backpacker-Goldmedaille eingesammelt für’s Schlafen vor und in dem Flughafen. Ich lege meine Reiserouten ganz gerne über Nacht, um mir die Übernachtung im Hostel zu sparen, darum ging es zwar dieses Mal nicht (es gab schlicht und ergreifend keine bessere Verbindung), aber ich war sehr begeistert wie meine Mama einen solchen 6 Stunden Zwischenstopp mitten in der Nacht mitgemacht hat. Weiter so!!!
Doch bevor es zur Hochzeit gehen sollte, hatten wir noch 3 Tage Zeit. Und wenn man schonmal auf den Philippinen ist, sollte man unbedingt das Archipel um und über der Insel Palawan gesehen haben – die Creme de la Creme der Philippinen. Da ich Palawan selber aber schon gesehen hatte, ging es auf die kleine Insel im Norden – Coron, welche auch noch zum Archipel gehört.
- Der Flug von Manila nach Coron zum Sonnenaufgang war der schönste den ich bisher hatte. 45 Minuten klebte ich am Fenster und konnte nicht aufhören zu knipsen. Hier ein paar Impressionen:
- Willkommen in Coron
- Nachdem wir nun auf der Insel landeten und über eine Gravelroad den Weg nach Coron City fanden, checken wir im Hop Hostel Coron ein. Dieses ist nicht nur perfekt gelegen, mit Blick über die Bucht, sondern auch noch das am besten ausgestattete Hostel in dem ich bis dato gewohnt hatte. Da war selbst die Mutti begeistert und schlief mit im Schlafsaal.
- Zu allem Glück, gab es auch noch den guten Bautzner mitgebracht von Mama aus der Heimat.
- Mit diesem Ausblick, live Musik und einem guten Gin Tonic in der Hand ließen sich Freudentränen kaum noch vermeiden.
- Prost Welt!
- Ein kleiner Spaziergang bei tropischer Hitze führte uns zum lokalen Markt.
- Wuselig wie immer ist dies der beste Ort, um auf Einheimische zu treffen…
- … und lokale Gerichte, Obst- und Gemüsesorten auszuprobieren.
- Vor dem Markt parkten die (für die Philippinen sehr typischen) Jeepneys. Das sind noch Überbleibsel der US-Amerikaner, die umgebaut wurden zu lokalen Bussen.
- Außerordentlich faszinierend wieviel um und auf diese Autos gebastelt werden kann.
- Doch nicht nur die Jeepneys waren faszinierend, sondern auch die Mütter, die ihre Babys in Netzen wiegten …
- .. und der Eismann, der mit seinem Motorrad-Eismobil die Kinder beglückte.
- Einige Häuser wurden auf wackeligen Stelzen errichtet und man gelangte nur über löchrige Bretterstege zu den Häusern.
- Um das Insel Archipel zu erkunden ist eine Insel Hopping Tour unumgänglich.
- Mit einem typisch philippinischen „Banka“-Boot fuhren wir von einem Postkartenmotiv zum nächsten.
- Durch traumhaft schöne Buchten…
- …entlang verrücktester Felsgesteine…
- …, die man auch unter Wasser sehen konnte,…
- …mit dem Kajak vorbei an …
- …putzigen Gestalten…
- …traditionellen Booten…
- …und jede Menge türkisblauem Wasser
- So lässt es sich doch leben!
- Ein Blick unter die Wasseroberfläche…
- …enthüllt verrückte Seesterne…
- …kunterbunte Schnecken…
- …Korallen…
- …verrückte Flossen…
- …Fracks…
- …und jede Menge Fische.
- Am darauffolgenden Tag wollten wir die Gegend nochmal ohne Touri-Gruppe erkunden.
- Mit den Standup Paddles auf dem Dach und einem Guide ging es im Tuk Tuk zum Strand.
- Wir stellten fest, dass Standup-paddleling auf dem offenen Meer gar nicht mal so einfach ist.
- Nichtsdestotrotz lohnt es sich,…
- um neue Buchten zu entdecken …
- und auf verrückte Korallen zu stoßen.
- Vielen Dank Coron für diese wunderschönen Tage.
- Als wir zurück nach Manila kamen, trafen wir gleich auf Cousine Andy und Tochter Anna…
- …sowie unsere philippinischen Gastgeber. Außerdem kam Fera, eine indonesische Freundin von Anna, noch mit. Rhoda (mitte) ist die Arbeitskollegin in Österreich, kommt aber eigentlich von den Philippinen. Sie feiert nun ihre Silberhochzeit auf den Philippinen. Da ihre kleine Schwester Joanne auch heiraten möchte, haben die beiden schlauerweise die beiden Feste direkt hintereinander gelegt, damit die Gäste nicht zweimal anreisen müssen. Für uns sollte es also nicht nur auf eine, sondern gleich zwei Hochzeiten gehen.
- Nach einer kurzen Stärkung, bestehend aus einem Süßgetränk (Kokosmilch, Gelee-Zeugs und Bohnen)…
- …und einer deftigen Knochensuppe (neben 10 Fleischgerichten gab es nur eine Gemüsebeilage zur Auswahl – kein Wunder, dass die Diabetesrate in den Philippinen die höchste der Welt ist)…
- …ging es zur Mutter der Braut nach Hause.
- Die Blumenmädchen waren auch schon da.
- In der Küche wurde bereits wild gekocht.
- …und auch wir durften beim Kokosnussraspeln helfen.
- …um ein wunderbares Mahl …
- …auf den Tisch zu bringen…
- …Guten Appetit.
- Nachdem die traditionellen Blusen aus Bananenfasern für die Blumenmädchen bestaunt wurden…
- …gab es noch einen Palmenschnaps zum Nachtisch.
- Untergebracht wurden wir in einer großen Hotelanlage. Von nah und fern kamen die unzähligen Hochzeitsgäste und freuten sich auf die Hochzeitsparty im nahen Garten.
- Nachdem alle schick gemacht waren…
- …ging es zur Kirche.
- Rhoda kam herein…
- …und es konnte gehochzeitet werden.
- Gratulation Rhoda und Hernando
- Fast länger als die Hochzeit selbst dauerte das anschließende Fotoshooting mit all den unzähligen Gästen
- …uns natürlich eingeschlossen
- Die anschließende Hochzeitsparty sollte in der Gartenanlage unseres Hotels stattfinden.
- Rhoda und Hernando entschieden sich extra auf den Philippinen zu heiraten, weil dort nicht nur die Familie lebt, sondern auch das Wetter besser sein sollte, als in Österreich. Doch leider regnete es fast den ganzen Tag. Wunderbar, wenn man eine Hochzeit „all in white“ feiert und sich der Rasen allmählich zum Schlammfeld entwickelt. Über ein paar Pappen gelangte man jedoch sauber zum Buffet.
- Ein Moderator führte die Gäste durch den Abend, obwohl viele bereits nach dem Abendbrot verschwanden. Schade. Aber hey, dafür sollte nun für uns mehr Platz auf der Tanzfläche sein.
- Die Tanzbrigade bereit zum Einsatz
- Fahrer Botcho legte eine heiße Sohle auf das Parkett, der nur noch ein klassischer Robotdance entgegen gebracht werden konnte.
- Was für ein Spaß!
- Zu so einem tollen Anlass darf natürlich die philippinische Delikatesse „Balut“ nicht fehlen. Hierbei handelt es sich um ein halbentwickeltes gekochtes Ei. Teilweise haben die Kücken sogar schon erste Federn. Na guten Appetit!
- Außerdem werden hier statt Tauben Schmetterlinge freigelassen. Nachdem die armen Tiere aus ihrem gefrorenen Zustand aufgetaut sind, können sie meistens nicht weit fliegen und landen auf der nächstbesten Rübe.
- Am darauffolgenden Tag ging es mir und Andy leider nicht so gut und wir blieben daheim. Die anderen machten sich auf zum Familienbesuch.
- Mit den geliebten Tuk Tuks….
- …ging es vorbei an spielenden Kindern…
- …philippinischen Dörfern…
- …und jede Menge Wellblechhäusern…
- …zu Rhodas Familie. Dieser Besuch schien besonders skurril gewesen zu sein, da man nach diesem Wellblechwalk in einen Raum voller Philippinos kam, die alle samt im österreichischen Dialekt sprachen. Denn nicht nur Rhoda, sondern auch etliche Verwandte sind nach Österreich schon vor vielen Jahren ausgewandert.
- Am nächsten Tag stand Rufer und Joannes Hochzeit an. Wir hatten noch Zeit bis zur Trauung und wollten nochmal in die Shoppingmall, um uns anschließend im Hotel umzuziehen bevor es zur Trauung gehen sollte. Doch irgendwie hat uns unserer Fahrer vergessen. Nach einer Weile kam eine Bekannte von Rhoda, die allerdings kaum Englisch sprach und nahm uns mit Jeepney und …
- …Tuk Tuk mit.
- Wir dachten sie würde uns zum Hotel bringen, doch bums da standen wir auf einmal vor der Kirche.
- Etwas peinlich berührt standen wir da in unseren normalen Klamotten bepackt mit Klopapierrollen, Wasserkanistern und unseren sonstigen Einkäufen. Gott sei Dank bemerkte uns kaum jemand in der letzten Reihe.
- Hochzeit Nummer 2
- Herzlichen Glückwunsch Rufer und Joanne
- Auch hier durfte natürlich das Fotoshooting mit allen Gästen nicht fehlen. In unserem Aufzug konnten wir uns Gott sei Dank davor drücken. Obwohl so im Nachhinein ein Foto mit Braut, Wasserkanister und Klopapierrollen bestimmt auch nicht schlecht gewesen wäre.
- Naja immerhin zur Hochzeitsparty haben wir es dann angemessen geschafft.
- Die opulente Partylocation.
- Die süßen Blumenmädchen.
- Nach dem Einmarsch…
- …folgte die Raubtierfütterung.
- Fotoshooting Nummer 37464526
- und selbstverständlich gab es auch hier Schmetterlinge.
- Eine weitere Tradition auf den Philippinen ist das Anstecken des Geldes. Hier werden die Kröten nicht in Briefumschläge gepackt, sondern an Braut und Bräutigam festgepinnt.
- Als Gastgeschenk bekamen wir personalisierte Tassen, mit Foto vom Brautpaar, Namen und Datum passend zum Farbschema der Hochzeit in Rosa.Notiz aus der Zukunft: Sie sollte ewig in Benutzung sein und immer für eine gute Story sorgen.
- Irgendwie hat man an uns Exoten aus dem Westen einen Narren gefressen und wir wurden einbezogen, wo es nur ging. Auch in peinliche Hochzeitsspielchen.
- Diverse Verkupplungsversuche der philippinischen Mamas blieben natürlich auch nicht aus.
- Noch ein bisschen die Tanzfläche gerockt….
- …nochmal ein schickes Selfie geschossen…
- …und der Abend sollte seinen Lauf nehmen.
- Nach dem Frühstück…
- …wurde Tschüss gesagt…
- …und es ging zurück nach Manila.
Hochzeiten auf den Philippinen, das war doch mal eine Abwechslung vom normalen Backpacking. Vielen Dank an Rhoda und Joanne für diese spontane Einladung. Weiter geht es das nächste Mal in Vietnam.
Bis dahin. Haltet die Ohren steif.
Eure Gina