Back to Travels

Hallo liebe Familie, Freunde und Bekannte,
mich hat das Fernweh wieder gepackt, ich befinde mich bereits (wiedermal) am anderen Ende der Welt und wie versprochen geht Weltluftschnuppern 2.0 ins Rennen. Doch lasst mich erst mal erläutern, was in der Zwischenzeit passiert ist:
Nachdem ich aus Australien Ende Januar 2016 wieder kam, habe ich 3,5 Monate Pflichtpraktikum in zwei verschiedenen Firmen absolviert. In der VON ARDENNE GmbH habe ich im Anschluss meine Bachelorarbeit zum Thema „Änderungsmanagement im Projektmanagement im Anlagenbau“ geschrieben und es folgten zwei Monate als Werksstudent. In insgesamt 6 Monaten konnte ich mich gut in der Firma integrieren und einiges bewirken, sodass mir meine Chefin angeboten hat, nach meiner Rückkehr wieder in der Firma anzufangen. In der letzten Arbeitswoche hatte ich die Verteidigung meiner Bachelorarbeit und kann mich nun offiziell als Wirtschaftsingenieur bezeichnen (Spezialisierung Maschinenbau und Energietechnik). Normalerweise würde man jetzt wahrscheinlich direkt mit dem Master weiter machen, doch seitdem ich denken kann, träume ich vom Backpackerdasein und Welterkunden. Welcher Zeitpunkt könnte also dafür besser sein, als zwischen Bachelor und Master, mit abgeschlossenem Grundstudium in der Tasche, sicherem Masterplatz (die TU Freiberg sichert diesen ihren erfolgreichen Bachelorstudenten zu) und Aussicht auf einen Job? Also möchte ich mir jetzt 1-3 Jahre Zeit lassen und die Welt erkunden. Wenn ich die Schnauze voll habe, kann ich ja jederzeit zurückkommen. Auf meiner Reise wird mich meine beste Freundin Linda aus Dresden begleiten. Doch leider hat sich ihr Abreisetermin ein bisschen nach hinten verschoben und sie wird erst Ende des Jahres dazu stoßen.

Für mich ging es am 11.11. auf den weiten Weg nach Christchurch in Neuseeland. Im März 2015 war ich schon einmal hier für 2 Wochen und habe mich absolut in dieses Land verliebt und jeder, der schon mal hier war weiß, dass 2 Wochen nicht mal ansatzweise reichen, um das Facettenreichtum der beiden Inseln zu erfassen. Der Flug ging insgesamt 48 Stunden und hat mich 660€ gekostet one way (so ist das halt, wenn man den billigsten Flug nimmt). Ich bin von Dresden aus über Frankfurt, Taipeh und Sydney nach Christchurch geflogen. In Taipeh hatte ich 17 Stunden Aufenthalt und hab mir die Stadt angesehen. Jedoch muss ich sagen, dass mir Taipeh nicht wirklich gefallen hat. Die Stadt ist sehr dreckig und runtergekommen, es stinkt und die Gebäude sind nur mäßig interessant. Nichtsdestotrotz sind die Taiwanesen sehr freundlich und können deinem Gaumen neue Welten eröffnen.

Am 13.11. bin ich dann nun endlich in Christchurch angekommen und habe zwei Nächte im Backpacker-Hostel verbracht. Wie ihr sicherlich über die Medien erfahrt habt, war meine Nacht außerordentlich aufregend. Meine zwei Zimmergenossinnen (Schlafsaal) und ich wurden gegen halb eins geweckt, weil das ganze Haus auf einmal wackelte und draußen alle Autosirenen losgingen. Es hat eine Weile gedauert, bis wir realisiert hatten, dass es sich um ein Erdbeben handelte und da es für uns alle das erste Mal war, wussten wir auch nicht wirklich, was wir tun sollten, außer abwarten. Nach ca. 3-4 Minuten war der Spuk vorbei und uns ist nichts weiter passiert. Christchurch generell blieb weitestgehend verschont, da das Epizentrum 90 km über der Stadt lag. Die Nachbeben dauerten bis zum nächsten Abend an. Auf jeden Fall eine aufregende erste Nacht von meinem großen Abenteuer. Am folgenden Tag habe ich die Zeit genutzt und ein Bankkonto eröffnet (braucht man, wenn man hier arbeiten will), mir eine Steuernummer besorgt (sogenannte IRD) und mir eine Simkarte für Neuseeland zugelegt. Ich bin also einmal durch die ganze Stadt gerannt, welche mit seinen fast 400.000 Einwohnern die zweitgrößte Neuseelands ist (nach Auckland). Die Auswirkungen des verheerenden Erdbebens von 2011 sind immer noch zu sehen und viele Gebäude sind entweder nach wie vor zerstört oder durch moderne Gebäude ersetzt wurden.
Ein Tag später ging es dann mit dem Bus nach Timaru, wo Eric, ein guter Freund aus Dresden, mich mit unserem neuen, ausgebauten Mitsubishi Chariot abgeholt hat.

Gemeinsam sind wir dann nach Wanaka gefahren, wo wir die zwei Tage über meinen Geburtstag verbracht haben. Dort haben wir Marc, einen französischen Freund und seine zwei Kumpels Ronan und Nico (auch aus Frankreich) getroffen. Beide Nächte haben wir auf einem regelrechten Zigeunergrundstück verbracht:

Tagsüber ging es mit den Jungs klettern und wandern bei herrlichem Wetter. Die Temperaturen hier sind noch sehr wechselhaft und das Frühlingswetter beschert einem tagsüber schöne warme Sonnenstunden bis zu 20°, doch nachts kann es draußen noch recht kalt werden. Am Abend wurde dann auf dem besagten Grundstück im Hippibus, wie in dem Film „Into the wild“, in meinen Geburtstag reingefeiert. Am 17. selber ging es nach einem kräftigen Sushifrühstück ins Puzzling World – eine Illusionswelt voll mit optischen Täuschungen in Wanaka (kann ich wärmsten Herzens empfehlen – ein riesen Spaß!).

Am Abend sind wir dann nach Omarama gefahren, wo Eric auf einer Rinder-/Milchfarm arbeitet (1500 Rinder) und zusammen mit dem Israeli Roy und der Neuseeländerin Nicole in einem kleinen Haus lebt. Dort werde ich nun auch für die kommenden Wochen unterkommen und im nahegelegenen Twizel als s.g. Housekeeper bei einer Familie arbeiten (d.h. mit im Haushalt helfen, kochen, Gartenarbeit, putzen, etc.).  Auf der Farm kann ich kostenlos leben und werde immer mal mit helfen, falls Not am Mann ist. Omarama ist mit seinen 200 Einwohnern ein winziges Dorf, wo echt der Hund begraben ist. Allerdings wird das durch den Anblick der mit Schnee bedeckten Berge und der wunderschönen Natur kompensiert. Außerdem haben wir viel Spaß beim gemeinsamen kochen und spielen mit Roasty unserem Hauslamm, welches sehr kuschel bedürftig ist. Das war’s erstmal von mir und ich werde mich in ein paar Wochen wieder bei euch melden. Bis dahin – haltet die Ohren steif!

Beste Grüße,

Gina

 

8 Gedanken zu „Back to Travels

  1. Hi Gina,

    wir haben uns ja eine Ewigkeit nicht mehr gesehen. Erst mal herzlichen Glückwunsch für Dein erfolgreiches Studium und zur Ingenieurin. Aber viel geiler finde ich Deinen Entschluß durch die Welt zu reisen. Ich kann Dich suoer gut verstehen und würde am liebsten gleich hinterher kommen. Wir wünschen Dir viele trauhaft schöne Momente und tolle Erlebnisse. Wir fliegen am 8. 12. nach Blai, bleiben da eine Woche und dann geht es über Weihnachten nach Papua, wo wir nochmal eine Treckingtour riskieren werden. Dann fliegen wir zur Erholung unserer geschundenen Knochen nochmal ne Woche nach Bali zum relaxen und Mitte Januar dann wieder in das kalte Deutschland zurück.

    Also so ein bisschen gurken wir auch noch durch die schöne Welt.

    Bleib gesund und ich werde Deinen Block mit großem Interesse verfolgen. Hab eine tolle Zeit.

    Tschüß Lilo & Uwe

    • Hallo ihr Lieben,
      nach Bali wird es für mich voraussichtlich Ende März gehen und ich würde mir ja zu gerne Papua ansehen…Ich glaube da müssten wir vorher nochmal quatschen, ihr habt bestimmt ein paar gute Tipps 😉
      Genießt euren Urlaub.
      Beste Grüße, Gina

      • Bin jederzeit zum quatschen bereit. Der Häuptling Herman bleibt noch längere Zeit in Suroba. Das ist ein kleines Dorf in der Nähe von Wamena im Hochland von Papua. Dorthin gelangt man über Jayapura. Ist nur noch ein kurzer Flug und dann mit einem Fahrzeug zum Endpunkt „Rote Erde“. Von da aus muss man dann zu Fuss nach Suroba, aber der Häuptling würde dich dort natürlich abholen. Na schau mal, vielleicht klappt es ja.
        Dir weiterhin eine schöne Zeit, wir fliegen heute ab und sind ab 8. 1. 17 wieder in Deutschland. Meine Handynummer lautet +49 176 84598945, hab natürlich auch whatsup LG Uwe

  2. Klasse!
    Wir wünschen Dir viel Spass und viele Erlebnisse auf Deiner „Reise“.
    Wir freuen uns auf weitere Berichte.
    Lass es Dir gut gehen.
    Viele Grüße
    Eva und Matscher

  3. Liebe Gina
    toll was du erlebt hast … bisher … und da ist das ja nur der Anfang.
    Ich freu mich für dich, bin natürlich auch ein wenig neidisch aber nur ein klein wenig, denke mich in meinen Erinnerungen an meine vielen Afrikareisen und weis dass du alles richtig machst.
    Genieße die Zeit, pass auf dich auf und verwöhne uns hier in good old europe (bei gruselig besch …eidenem Wetter) mit den herrlichen fotographischen Momenten die dir unterwegs begegnen.
    LG
    Tom

  4. Hai Gina!
    Der erste Advent ist rum, Montagmorgen, der Wahnsinn geht wieder los.
    Schön, dass Du unsere Überstunden abbaust!
    Wir gehen in 9,5 Jahren in Rente – halte also durch!
    Es freuen sich auf Deine Nachrichten
    die Bine & der Plumpi.

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