Nachdem ich mich schweren Herzens nach 10 Monaten von Neuseeland verabschiedet habe, ging es für 4 Wochen auf die Philippinen. Natürlich längst nicht genügend Zeit, um die 7107 Inseln (860 bewohnt), die den fünftgrößten Inselstaat ausmachen (nach Indonesien, Madagaskar, Papua-Neuguinea und Japan), zu besuchen. Rund 105 Millionen Menschen wohnen in dem demokratischen Land und es werden 171 Sprachen gesprochen, da jede Region ihre eigene Sprache oder ihren eigenen Dialekt hat. Grundlage für das Filipino, die Amtssprache, bildet das Tagalog, welches von den Tagalen, den Tieflandbewohnern der Hauptinsel Luzon gesprochen wird. Obwohl das Land flächenmäßig sogar etwas kleiner ist als Deutschland, erstreckt sich seine Fläche auf eine Länge von 1850km und eine Breite von 1127km (im Vergleich Deutschland L 876km B 640km), wobei sich 90% der Fläche auf elf Inseln verteilt: Hauptinsel Luzon, Mindoro, Palawan, Panay, Negros, Cebu, Bohol, Leyte, Samar und Mindanao. Das Klima ist weitestgehend tropisch und bei durchschnittlich 26,5° schwitzt man sich einen ab, auch wenn man in Regenzeit zwischen Mai und November den Archipel in Südostasien besucht. Diese Fakten sollten erst einmal für eine grobe Orientierung reichen.
- Und so sollte die Reiseroute aussehen.
Insel Luzon: 2 Nächte Manila -> ✈
Insel Palawan: 3 Nächte El Nido -> 3 Nächte Puerto Princessa -> ✈
Insel Cebu: 1 Nacht Cebu City -> 2 Nächte Oslob -> 1 Nacht Moal Boal -> 3 Nächte Cebu City (ab hier ging es alleine weiter) -> 2 Nächte Malapascua Island -> 🚢
Insel Bohol: 4 Nächte Panglao Island -> 1 Nacht Siquijor Island -> 1 Nacht Tagbilaran -> ✈
Insel Luzon: 1 Nacht im Bus -> 1 Nacht Banaue -> 1 Nacht Batad -> 1 Nacht Banaue -> 1 Nacht im Bus
Am 6. September habe ich mich mit meinem guten Freund Tommy aus der Heimat in Manila getroffen und er hatte 2 Wochen frei, um mich durch die Philippinen zu begleiten. Der erste Tag in der Hauptstadt war ein absoluter Kulturschock. Mit der Kutsche ging es quer durch das Stadtzentrum von Manila, um die kulturellen und architektonischen Überbleibsel von 330 Jahren spanischer Herrschaft zu bewundern.
Doch viel eindrücklicher als die alten Bauten ist die vorherrschende Armut. Ich habe noch nie so viele obdachlose Menschen gesehen. Ganze Familien schlafen in Manila am Straßenrand. Kinder kommen an und betteln. Jede Ecke wird genutzt, um ein Lager für die Nacht aufzuschlagen. Es fiel mir sehr schwer nicht in Tränen auszubrechen, wenn uns Dreck verschmierte Kleinkinder verdutzt, auf einem Stück Pappe sitzend, angesehen haben. Eine kurze Recherche hat ergeben, dass laut Global Homelessness Statistics 3,1 Millionen Menschen in Manila kein Zuhause haben und damit mehr als jede andere Stadt auf der Welt (Insgesamt leben 12,8 Millionen Menschen in der Region Manila). Gerade wenn wir zu Fuß unterwegs waren, habe ich mich nicht getraut die Kamera rauszuholen. Wir haben so schon genug Aufmerksamkeit durch die blonden Haare und die weiße Haut auf uns gezogen, aber dazu später mehr, deswegen hier 3 Bilder, die ich im Internet gefunden habe, die uns aber genauso begegnet sind:
Die philippinische Bevölkerung zählt als eine der am schnellsten wachsenden und jüngsten Asiens. Das Durchschnittsalter liegt bei gerade mal 24,3 Jahren, was vor allem daran liegt, dass sich die katholische Kirche, die einen großen Einfluss auf Politik und die philippinische Gesellschaft hat, gegen Bevölkerungskontrolle ausspricht. Außerdem ist der Schutz des Lebens Ungeborener in der Verfassung verankert und demnach erhalten die Menschen kaum Bildung hinsichtlich Schwangerschaftsverhütung. (Neben dem Vatikan sind die Philippinen auch das einzige Land, das kein Scheidungsrecht hat). Zum anderen liegt es an der vorherrschenden Armut. Fast ein Viertel der Population lebt unterhalb der Armutsgrenze und verdient im Schnitt weniger als 300€ im Jahr. Viele Familien hoffen, dass einer ihrer vielen Kinder erfolgreich wird und es schafft der Familie aus der Armut zu helfen. 2015 lag die Fertilitätsrate noch bei 3 Kindern pro Frau. Einige Inseln der Philippinen zählen somit zu den am dichtesten besiedelten Gebieten der Welt und die Bevölkerung wächst weiter um rund 2 Millionen Einwohner pro Jahr.
Und hier noch einige Impressionen, die ich während der Kutschfahrt aufgenommen habe (zum Vergrößern wie immer auf das Bild klicken):
- Einheimische haben uns davon abgeraten den Bettelnden Geld zu geben, da sie dieses in eine Droge investieren, welche das Hungergefühl unterdrückt.
- Auf die Frage, warum der kleine Junge nicht in der Schule ist, hat der Kutschfahrer erklärt, dass seine Eltern obdachlos sind und er ihm hilft, damit er ein wenig Geld verdient, um sich essen zu kaufen. Er kann weder lesen noch schreiben.
- Und trotzdem dass es vielen Menschen so schlecht geht wurde uns immer ein Lächeln geschenkt, man winkte uns zu oder die Leuten waren einfach nur verblüfft „Weiße“ zu sehen.
- Der Verkehr in Manila ist nichts für schwache Nerven. Aus 2 Spuren werden 4, man bewegt sich im Schritttempo vorwärts und es ist mir immer noch schleierhaft, wie uns dieses Pferd durch die Stadt bringen konnte ohne frei zu drehen. Natürlich nutzen Straßenverkäufer die Gelegenheit und verkaufen ihre Güter an die wartenden Autos.
- Man hatte teilweise das Gefühl, dass die Straßen nach Themen geordnet sind und so gab es eben auf einer Straße nur Werkstätten, auf anderen nur Elektronikgeschäfte, usw.
- Arbeitssicherheit spielt hier auch eher weniger eine Rolle…
- …oder eben auch garnicht.
- Sogenannte Tricycles bringen einen von A nach B und sind sehr charakteristisch für die Philippinen.
- Ebenso wie der Kabelsalat den es an jedem Strommast zu bewundern gibt.
- Und natürlich nicht zu vergessen, die legendären Jeepneys, ehemalige Militärjeeps aus der amerikanischen Besetzungszeit Ende des 19. Jahrhunderts, die zu Nahverkehrsmitteln umgebaut wurden.
Ein Tag Manila ist mit Sicherheit mehr als genug, denn viel zu sehen gibt es hier nicht. Für uns sollte es also am nächsten Tag mit dem Flugzeug zur Creme de la Creme der Philippinen gehen: El Nido!
- Nachdem wir es erfolgreich geschafft hatten, dass unsere Namen nicht nur vor der Gepäckaufnahme ausgerufen wurden, sondern gleich nochmal vor dem Boarding, ging es in dieses Miniflugzeug und zum süßesten Flughafen auf der Insel Palawan.
- 3 Nächte haben wir im Outpost Hostel übernachtet, welches wirklich sehr schön ist, mit Blick über die Bucht und das Personal gibt sich größte Mühe, dass alle ihren Spaß haben.
- Der perfekte Ort, um Sonnenuntergang zu glotzen.
- …denn die waren trotz Regenzeit sehr spektakulär.
- El Nido selber ist ein total süßer Ort, mit frischem Obst an jeder Ecke, kleinen Cafés und jede Menge Unterkünften, denn hier kommen die Touristen gerne her (leider).
- Salmonellen kann man hier auch shoppen.
- Ich liebe ja Märkte, nicht nur, weil sich dort hauptsächlich nur Einheimische herumtreiben, sondern weil es auch der perfekte Ort ist, um seinem Gaumen kulinarische Neuheiten zu zeigen und gerade unbekanntes Obst und Gemüse auszuprobieren.
- Auf dem Fischmarkt wartet man auf die Kundschaft, bewaffnet mit einem Stab, an dem Fetzen von Plastiktüten hängen, um die Fliegen weg zu wedeln.
- Die Bucht vor El Nido ist gefüllt mit s.g. Banka-Booten, die so charakteristisch für die Philippinen sind. Es gibt sie in allen Größen und Formen, selbst für Kinder als Mini-Banka.
- Und wie jeden Abend verabschiedet sich die Sonne mit Trommelgewirbel.
- Kurz neben El Nido befindet sich eine Zipline die zwei Inseln verbindet. Man bekommt einen Klettergurt um und fliegt in Supermanposition über die Bucht. Ein riesen Spaß…
- …mit herrlicher Aussicht.
- Es wird einmal mehr deutlich, dass man mitten im Paradies gelandet ist. (An dieser Stelle möchte ich jedem Empfehlen, El Nido erst am Ende der Reise zu besuchen, denn das Beste sollte man sich immer für den Schluss aufheben).
- Denen ist es auch zu warm hier.
- Schaut mal wen wir hier getroffen haben…Schweinchen Babe und Familie.
- Quer durch den Jungle und Flüsse ging es zum Nagkalit Kalit Wasserfall.
- Schon auf dem Weg dahin fing es an zu Regnen und wir wurden klatschnass….
- …und von einer Sekunde auf die andere kam ein riesiger Wasserschwall und der Wasserfall wuchs auf das Dreifach an.
- Unser Guide bekam direkt Panik, da wir durch die Flüsse auch wieder zurück mussten. Wenn man zwei Köpfe kleiner ist, hat man ein bisschen weniger Spielraum, bis einem das Wasser zum Hals steht. Ist aber alles gut gegangen.
- Uns hat das Jungleabenteuer Spaß gemacht, vorrangig wegen dem Regen und den Flussdurchquerungen (der Wasserfall selber war eher wenig spektakulär).
- Der Nacpan Beach im Norden Palawans ist nicht nur ewig lang, sondern auch wunderschön.
- Direkt am Strand befindet sich ein kleines Fischerdorf, was noch sehr ursprünglich ist. Ich finde solche Orte ja immer ganz besonders spannend. Die Hütten bestehen aus Holz und sind mit einfachen Bastmatten verkleidet. Jedes Haus hat seinen kleinen Schweinestall, Hühner rennen umher, in Schüsseln wird die Wäsche gewaschen, Jungs spielen Fussball und die Männer sitzen rauchend und trinkend beisammen.
- El Nido ist bekannt für seine Islandhoppingtouren und so ging es für uns am nächsten Tag (für gerade mal 23€) zu 6 verschiedenen Inselchen im wunderschönen Bacuit Archipel.
- Durch Felsen hindurch ging es in kleine Traum-Buchten
- …mit kristallklarem Wasser.
- Eine Bucht schöner als die andere.
- Und unter Wasser sieht es ebenfalls klasse aus.
- Kokosnüsse kommen mit dem Boot zu dir.
- Trotz leichtem Regen eine wundervolle Tour.
- Die Bootsmänner haben sich alle Mühe gegeben uns ein schönes Mittagessen zu kreieren.
- Sehr beliebt auf den Philippinen: Buko – Kokosnuss, als Smoothie.
- und nicht zu vergessen Chicken Adobo, sehr lecker.
- Auch nicht unüblich, essen von Bananenblättern
- Goodbye El Nido, für uns geht es Richtung Süden nach Puerto Princessa.
- Doch zuvor wollten wir uns eines der 7 Natur-Weltwunder ansehen. Den Puerto-Princesa-Subterranean-River-Nationalpark. Der längste unterirdische Fluss ragt 8,2 km in ein 24 km langes Höhlensystem rein, wovon man ca. 1,2 km easy mit dem Boot erkunden kann. Es ist stockfinster in dem Höhlensystem, was teilweise bis zu 45m hohe Kathedralen aufweist und nur mit Stirnlampen zu erkunden ist.
- Unendlich viele Fledermäuse leben in der Höhle und fliegen über unsere Köpfe.
- Mit dem Banka ging es zur Island-Hopping Tour durch den Honda Bay. (Die Tour ist leider weniger spektakulär).
- Unter anderem ging es auf Starfish-Island, wo wir sage und schreibe 2 Seesterne gesehen haben, unglaublich!!!
- Bei Cawrie-Island konnte man Fischern beim Reparieren ihre Boote zuschauen….
- …oder sich einfach nur über die wunderschönen Palmen freuen.
- Und zum Schluss gab es noch ganz besondere Geschenke vom Kapitän.
- Beim Flanieren durch Puerto Princessa sind wir auf diesen Platz bzw. diese Halle gestoßen. Ein Ort an dem sich Jugendliche treffen, um Tanzchoreographien zu lernen, BMX zu fahren, zu quatschen oder eben auch Volleyball mit dem Fuss zu spielen. Tommy und ich wussten garnicht, wo wir zuerst hinschauen sollten. Bestimmt saßen wir eine Stunde dort und haben dem Treiben zugesehen.
Von Puerto Princessa sollte es mit dem Flugzeug 600 km weiter östlich nach Cebu City gehen. Hier haben wir einen Tag zum „Sightseeing“ in der Stadt verbracht. Im Nachhinein ärgere ich mich wirklich, dass ich mich nicht getraut habe, die Kamera öfter rauszuholen, um die vielen verrückten Dinge festzuhalten, die wir dort gesehen haben. Gerade wenn die Sonne hinterm Horizont verschwindet, verwandelt sich jede noch so kleine Lücke auf dem Bordstein zu einem Geschäft. Es werden verpackungslose Handys verkauft (woher die wohl kommen?), Raubkopien eines jeden Films und sämtlichen Schnickschnack, den man nicht gebrauchen könnte. An kleinen Tischen mit Schreibtischlampen werden Laptops repariert oder Schuhe genäht. Wir werden mit großen Augen angesehen, begrüßt, von Taxis angehupt, zu Ständen eingeladen oder um Geld angebettelt. Eine Geruchsmischung aus altem Frittieröl, vergammelten Müll, Autoabgasen und Urin machen die Reizüberflutung vollkommen und man ist froh, wenn man von diesem Trubel nur noch gedämpft etwas durch die Scheiben des klimatisierten Zimmers mitbekommt. Mit dem Bus, den auch die Einheimischen aus Kostengründen bevorzugen, sollte es zum 4 Stunden entfernten Oslob gehen. Großartig, wenn es einen klimatisierten Bus gibt mit viel Beinfreiheit und einen in dem man wie die Sardinen in der Büchse sitzt, ohne Aircondition und mit teilweise fehlenden Fenstern. Selbstverständlich hatten wir das Glück mit letzterem zu fahren.
- Vor der Hitze flüchtet man sich in eine der vielen Malls. Gegessen wird, wie in vielen Teilen Asiens, mit den Händen und aus hygienischen Gründen zieht man eben eine Tüte drüber. (Ach ja in diesem, aus Blättern gewebten Körbchen, befindet sich Reis.)
- Filipinos sind im Allgemeinen ein sehr sehr freundliches Volk und die Herbergsmutter in Oslob hat sich alle Mühe gegeben uns so gut wie möglich zu helfen.
- Die Tumalogfalls sehen tatsächlich so aus, Langzeitbelichtung ist hier nicht von Nöten.
- Mit dem Boot ging es nach Sumilion Island.
- Glasklares Wasser, eine Sandbank…Willkommen in der Postkarte.
- Ich glaub ich bin im Paradies gelandet.
- Doch eigentlich ist Oslob für etwas ganz anderes bekannt. Die Walhaie. Wir hatten uns für die Philippinen als Destination entschieden, um Walhaie zu sehen, doch leider hatten wir uns nicht gut genug vorher informiert und sind außerhalb der Walhai-Saison geflogen. Der einzige Ort an dem man Walhaie das ganze Jahr über sehen kann ist Oslob.
- Und das natürlich nicht ohne Grund, denn hier werden sie an gefüttert, damit tausende Schaulustige jeden Tag die Tiere beobachten können. Ich wusste vorher schon davon und bin wirklich nicht stolz darauf, diesen Wahnsinn unterstützt zu haben. Die Möglichkeit war zu verlockend, der Wille diese majestätischen Tiere zu sehen zu groß, doch es wäre so viel schöner gewesen die Tiere, die mich am meisten faszinieren, in ihre natürlichen Umgebung zu sehen ohne hundert Asiaten um mich herum.
- Wir sind früh um sechs gleich mit dem ersten Boot einige Meter raus aufs Meer gefahren worden und hatten ca. 8 der Riesenexemplare um uns. Trotz der fragwürdigen Umstände ein unglaubliches Erlebnis. Die Tiere hatten eine Größe bis zu 9 Metern, können aber noch ein ganzes Stück größer werden. Somit sind Walhaie die größten Fische der Welt. Sie ernähren sich von Plankton und sind für den Menschen ungefährlich. Sie stellen sich senkrecht im Wasser auf, öffnen ihr bis zu 1,5m großes Maul und filtern durch die Kiemen das Plankton aus dem Wasser, von dem sie sich ernähren. Ein faszinierendes Schauspiel.
- Mit dem Bus sollte es weiter nach Moal Boal gehen an die Westküste von Cebu Island. Eine Busfahrplan gibt es nicht und eine Haltestelle auch nicht. Man stellt bzw. in meinem Falle setzt sich einfach an die Straße mit seinem Gepäck, wartet bis der Bus vorbei fährt und winkt. Hat super geklappt.
- In Moal Boal befindet sich das ganze Jahr über ein riesiger Sardienenschwarm direkt vor dem kleinen Ort. Leider war es kaum möglich dieses Spektakel festzuhalten, da der Schwarm so dicht ist und aussieht wie eine schwarze Front. Ich wünschte wir hätten das Ganze von unten sehen können.
An der Stelle sollte ich vielleicht erwähnen, dass Tauchen bis zu diesem Augenblick nicht möglich war. Schon vor meiner letzten Woche in Neuseeland hatte ich mich bei meinen Mitbewohnern mit einer Erkältung angesteckt, über die Fashionweek keine Möglichkeit gehabt mich auszukurieren und danach keine Lust gehabt auf Ausruhen. Dumm! 4 Wochen hab ich die Erkältung mit mir rumgeschleppt, Tommy angesteckt und wir beide hatten zwischendurch Fieber. Dabei wollten wir doch unbedingt auf den Philippinen Tauchen gehen! Eigentor. Aber gut, ich habe meine Lektion gelernt. Nachdem Tommy wieder Richtung Heimat geflogen ist, habe ich mir zwei Tage Ruhe aufgezwängt (das mit dem Ausruhen ist irgendwie nicht so mein Ding) und mir Zeit für die weitere Reiseplanung genommen.
Am nächsten Tag sollte es mit dem Bus in den nördlichsten Zipfel von Cebu gehen, um mit dem Boot auf die Insel Malapascua überzusetzen. Und dort sollte ich nun endlich Tauchen gehen können.
- Denn hier gibt es nicht nur verrückte Seesterne…
- …und wunderschöne Nacktschnecken…
- …sondern die sehr seltenen Drescherhaie!!!
Malapascua Island und der unter Tauchern berühmte Tauchspot Monad Shoal ist einer der einzigen Plätze auf der Welt, an dem man so gut wie täglich Fuchshaie aka Drescherhaie beobachten kann. Die 5-6m großen Tiere (wovon ca. die Hälfte die Schwanzflosse ist) sind für den Menschen ungefährlich und ernähren sich von kleinen Fischen, welche sie einkreisen und durch einen Schlag mit der Schwanzflosse betäuben (daher auch der Name), um sie anschließend zu verzehren. Normalerweise sind diese majestätischen Tiere in Tiefen bis zu 500m zu finden und kommen nur zum Sonnenaufgang in 20-30m tiefes Gewässer, um sich von kleinen Fischen putzen zu lassen.
Screenshots aus dem Video vom Tauchgang: http://www.pictame.com/media/1611590936897707428_2532784836
- Wie im Theater nimmt man kniend Platz vor der Putzerstation und kann die Tiere beim Vorbei-Schweben beobachten. Die 4-5 Haie kamen so nah, wir hatten riesiges Glück. Selbst mein Tauchguide war ganz aus dem Häuschen.
Leider kann man mit einem Open Water Diver Certificate nur bis 18m Tiefe tauchen und somit habe ich mich spontan dazu entschieden meinen Advanced Diver hier in den Philippinen zu machen (mit welchem man bis auf 30m tief tauchen darf). Die Tauchbasis Sea-Explorers Philippines hat ein unschlagbares Angebot für umgerechnet 214€. 5 Tauchgänge muss man absolvieren, um zum fortgeschrittenen Taucher zu werden. Ein Tieftauchgang auf 30m und ein Tauchgang mit Kompass sind Pflicht. Außerdem habe ich mich für Buoyancy (Austarieren – hier lernt man, wie man sich perfekt im Wasser hält, wie man rückwärts taucht, etc.), Fischidentifikation (man ordnet Fische bestimmten Gruppen zu, um sie später einfacher zu identifizieren) und einen Nachttauchgang entschieden. Gerade Letzteres hat mich total begeistert. Tauchen ist oft so eine Reizüberflutung und man weiß garnicht, wo man zuerst hinschauen soll. Beim Nachttauchgang sieht man nur, was sich im Strahl der Taschenlampe befindet, achtet somit viel mehr auf Details und sieht Kreaturen, die tagsüber schlafen.
- Auf einer Art Plastikkarte musste ich Fragen mit dem Bleistift beantworten. Ein Farbtest auf 30m zeigte, dass Rot, Orange und Gelb nicht mehr zu sehen sind (ohne Taschenlampe!).
Weiter ging es zur benachbarten Insel Bohol. 1 Stunde Warten auf das Boot, welches einen zur Fähre bringt, 45 Minuten Fährfahrt, 4 Stunden Bus, 1,5 Stunden Fähre, 2 Stunden Shuttle, 30 Minuten mit dem Tricycle (zwischendurch nochmal kurz ins Krankenhaus) und endlich kam ich auf der Halbinsel Panglao an.
- Nach den Philippinen sollte es für mich nach Indonesien gehen und dort ist die Tollwutgefahr stellenweise doch etwas größer. Die 3-fach Impfung ist in Neuseeland unbezahlbar und so hatte ich mich entschieden die Impfungen auf den Philippinen zu bekommen. Auf meiner Fahrt von Malapascua Island nach Bohol habe ich also nochmal einen kleinen Abstecher ins Krankenhaus gemacht. Gott sei Dank hatte der Impfstoff bei mir garkeine Nebenwirkungen.
- Dort angekommen habe ich die erste Nacht in der süßesten Unterkunft aller Zeiten verbracht.
- Wie schön ist die Höhle, die ich direkt neben meiner Unterkunft gefunden habe?
- Leider war ich der einzige Gast in der Unterkunft, die auch noch ziemlich weit ab von Schuss lag. Aus diesem Grund habe ich mich am nächsten Tag dazu entschieden zum berühmten Alone Beach zu ziehen. In meinem Hostel habe ich gleich am Abend eine Truppe von 13 Filipinos kennengelernt, die alle zusammen in einem Callcenter in Cebu City arbeiten. Nach einem kurzen Gespräch wurde ich direkt eingeladen mit der Gruppe zu Abend zu essen und am nächsten Tag mit auf eine Islandhopping-Tour zu kommen.
- Filipinos sind manchmal schon verrückt und so wurden am Abend verschiedene Spiele gespelt, wie z.B. die Spicy-Noodle Challenge bei der man auf Zeit super scharfe Nudeln essen muss.
- Oder in zweier Teams Marshmallows stappelt. Sehr amüsant dem Spektakel zuzusehen. Ich habe schon so oft festgestellt, dass Asiaten alles mögliche super lustig finden und ständig am Kickern sind.
An diesem Abend saß ich noch etliche Stunden mit den Filipinos zusammen und wurde über so ziemlich alles augequetscht, denn keiner der 13 hatte jemals die Möglichkeit die Philippinien zu verlassen, geschweige denn, dass sie sich ein Leben wie meines vorstellen könnten. Auch ich konnte einige meiner vielen Fragen endlich loswerden. Es stellte sich heraus, dass obwohl die Truppe im Callcenter, mit einem Abschluss und guten Englischkenntnissen schon deutlich mehr als die meisten Filipinos verdienen, trotzdem umgerechnet nur 1,75€/h Brutto verdienen. Kein Wunder, dass die wenigsten von ihnen eine eigene Wohnung haben und bei ihren Eltern wohnen, wie es auf den Philippinen nicht nur aus finanziellen Gründen üblich ist, sondern auch weil die Kinder hier ihre Eltern pflegen im höheren Alter. Geld für Altenpflege oder medizinische Versorgung gibt es nicht. Trotz all dieser, für uns unvorstellbarer Umstände, war die Truppe super gut drauf und hat alles mit mir geteilt.
- Am nächsten morgen ging es ganz zeitig auf das gemietete Banka-Boot, um nach Balicasag Island zu fahren.
- Unterwegs haben noch ein paar Delphine hallo gesagt und später beim Schnorcheln auf Balicasag habe ich nicht nur wunderschöne Korallen gesehen, sondern hatte auch noch das Vergnügen mit zwei Riesenschildkröten zu schwimmen.
- Traditionelle Hütten auf der Insel.
- Und ein Festschmaus mit der ganzen Truppe. By the way: Die „Touris“, die man bei den Attraktionen auf den Philippinen trifft, sind zu gefühlt 90% alles eigene Landsleute. Filipinos lieben es ihr eigenes Land zu bereisen. Daran sollte man sich mal ein Beispiel nehmen!
- Weiter ging es nach Virgin Island, eine Insel, die nur bei Ebbe existiert und bei gutem Wetter bestimmt ganz toll aussieht. Wir hatten leider nicht so viel Glück.
- Auf der Sandbank befinden sich verschiedene kleine Stände, mit kandierten Bananen, …
- …und jede Menge frischem Seafood. Dort habe ich auch Seeigel probiert, schmeckt aber nicht so prall.
- Alone Beach…schön ja, aber absolute Touriabfertigung. Einige Meter weiter findet man nur noch Einheimische am Strand!
- Auf den Philippinen habe ich gelernt Roller zu fahren, denn in Asien gehts nicht ohne und oh mein Gott, es macht ja so viel Spaß. Anstatt eine teure Tour zu buchen, habe ich mir einen Roller ausgeliehen und bin im Alleingang über die Insel geheizt, um mir all die schönen Dinge anzusehen.
- Die beste Entscheidung überhaupt, denn so konnte ich überall anhalten, wo es mir gefallen hat.
- Wunderschöne Kirchen gibt es überall auf den Philippinen.
- Bohol ist allem voran bekannt für seine s.g. Chocolate Hills. Ca. 1300 dieser riesen Maulwurfshügel befinden sich im Zentrum Bohols und färben sich während der Dryseason braun.
- Schon alleine der Weg dahin ist wunderschön. Man kommt an Palmen-bewachsenen Hügeln vorbei…
- …fröhlichen Reisbauern…
- …die ihren Reis an der Straße trocknen….
- …oder andere faszinierende Charakteren.
- Wenn man selbst seine Routen bestimmen kann kommt man auch an Plätze, wo sonst keiner ist.
- Findet einsame Wasserfälle.
- Eine Art Naturschwimmbad, wovon nur Einheimische wissen. Ich hatte keine Ahnung und bin nur durch Zufall hier her gekommen.
- Wie gerne würde ich mal eine Flusstour machen, auf Bohol hat das Budget dafür aber nicht gereicht. Naja vielleicht wann anders.
- Die Bambus Hängebrücke von Sevilla, früher noch von Einheimischen zur Flussüberquerung genutzt, heute eine Touriattraktion, leider.
- Psst!! Tarsier – die kleinsten Primaten der Welt gibt es auf Bohol zu beobachten. Sie sind extrem stressempfindlich vor allem gegen Krach und fangen bei zu viel Stress an ihren fragilen Kopf gegen Holz zu schlagen bis sie sterben. Suizid Äffchen.
- Auf den Tipp eines Einheimischen hin bin ich zu den Twin Falls gefahren.
- Und habe dieses Paradies gefunden…
- Eine kleine Oase mitten im Jungle. Und es war Niemand dort. Niemand der mich aus meinem Traum wecken konnte und mit dem ich meinen neon-blauen Pool teilen musste. Nach einer ganzen Weile kamen zwei Locals, konnten kein Wort English und haben mir wortlos eine Kokosnuss gepflückt und geöffnet ohne etwas im Gegenzug zu verlangen. Mein ganz persönlicher Jungletraum…man möge mich niemals wecken 😍
- Am selben Abend noch sollte es mit der Fähre, die ausschließlich Einheimische benutzten (nicht nur aus dem Grund erste Wahl für mich, sondern auch, weil es logischerweise die Günstigste ist), nach Siquijor Island gehen. 3 Stunden ging die Fahrt und ich kam gegen Mitternacht an. Leider waren die Unterkünfte, die ich online gesehen hatten über meiner Preisklasse und ich hatte mich schon darauf eingestellt am Hafen zu schlafen. Doch sobald wir ankamen wurde mir sofort Hilfe angeboten und ich wurde in ein günstiges Homestay direkt am Hafen gebracht. Die Dusche bestand aus einem Eimer Wasser und einer Kelle, der Raum war ca. 1m² größer als das Bett, aber hey es gab keine Bettwanzen und das ist der einzige „Luxus“, auf den ich ungerne verzichte.
- Ein Tag musste reichen, um die Insel zu erkunden. Am einfachsten mit dem Roller!
- Mir war bekannt, dass auf Siquijor Island Heiler leben und genau diese wollte ich finden. Mir wurde gesagt, dass die Heiler in den Bergen leben, aber niemand wusste genau wo. Nur zur Holyweek versammeln sie sich an einem heiligen Ort und Menschen überall von den Philippinen, wie auch aus der ganzen Welt kommen, um die Heiler zu sehen. Doch die Holyweek war schon lange vorbei. Es hat eine ganze Weile gedauert und ich musste viele Menschen fragen, doch ich habe tatsächlich eine der Heilerinnen in einem kleinen Dorf in den Bergen gefunden. 2 Stunden habe ich in ihrem Haus verbracht, sie hat mir erzählt, wie die Heilpraktiken in ihrer Familie weitergereicht wurden und wie Menschen mit verschiedensten Krankheiten (allem voran diese, wo die Ärzte nicht mehr weiter wissen) aus aller Welt zu ihr kommen, um sich helfen zu lassen. Ich habe ihr von den Schmerzen, die ich seit etlichen Wochen im Unterrücken hatte erzählt und sie fing an mich zu Strecken und zu verbiegen. Sie hat mir den Rücken mit Kräuterölen massiert, eine braune klebrige Masse auf meinen Bauch geschmiert, ein Tuch um meine Taille gewickelt und den Knoten nach innen gedreht in meinen Bauchnabel gedrückt. Sie hat mir gesagt, dass mein Körper voll mit Stress ist und mir ein widerlich schmeckendes Öl in den Mund getropft, welches zur Entspannung dient. Auch auf die Frage hin, was ich wegen meinen täglichen verrückten Träumen machen kann, hat sie mir Stellen auf meinem Bauch gezeigt, die ich drücken soll. Es war eine unheimlich interessante Erfahrung und ich habe ihr Haus mit einem Gefühl der Bereicherung und des inneren Friedens verlassen. Einige Menschen bleiben sogar über Tage bei ihr und sie verlangt dafür nichts im Gegenzug. Ihre Arbeit basiert auf reiner Spendenbasis!
- Durch wunderschöne Landschaften….
- …und kleine Dörfchen (jedes noch so kleine Dorf auf den Philippinen besitzt einen Basketballplatz, es scheint der absolute Lieblingssport zu sein)…
- …ging es zu den Lagaan Falls.
- Hahnenkampf hat auf den Philippinen eine lange Tradition. Heute stellt er einen wesentlichen wirtschaftlichen Faktor dar. Es wird auf den Ausgang eines Kampfes zwischen zwei Hähnen gewettet. Zumeist endet ein Kampf mit dem Tod eines Tieres. Auf den Philippinen ist es üblich Sporen an den Füßen der Hähne zu befestigen, um einen schnelleren Sieg zu erzielen. Ein grausamer Sport. Insgesamt sollen auf den Philippinen laut Wikipedia mehr als zwei Millionen Menschen vom Hahnenkampf abhängig sein.
- Tricycles die vor einer Schule wartem.
- Streetfood, für so manchen unvorstellbar, aber der beste Weg um Geld zu sparen. Auf den Philippinen hatte ich nicht ein einziges Mal Magenbeschwerden oder ähnliches und habe jeden Tag an solchen Ständen gegessen. Man muss nur dort hingehen, wo die Einheimischen essen, dann sollte auch nichts passieren.
- Salagdoong Beach
- Oh wie konnte ich nur vergessen….HUNDE überall sind Hunde und wie ich erfahren habe werden diese in besonders armen Gegenden auch gegessen.
- Meine bezaubernde Abstiege in Tagbilaran.
Am selben Abend sollte es mit der Fähre schon wieder zurück nach Tagbilaran gehen, da ich am nächsten Tag nach Manila flog, um im Anschluss in den Norden der Hauptinsel Luzon zu fahren. In Manila hatte ich vier Stunden, um vom Flughafen zum Nachtbus zu kommen und diese 4 Stunden sollten eine ganz schöne Herausforderung werden. Ich stieg in das Taxi, um mich zu dem Hotel bringen zu lassen, in dem Tommy und ich die erste Nacht geschlafen hatten, da ich dort einige meiner Sachen zwischengelagert hatte. Der Verkehr war eine absolute Katastrophe, das Taximeter stieg und stieg und ich bekam Panik, dass ich meinen Bus nicht mehr kriege und mein ganzes Geld für das Taxi ausgeben müssen würde. Ich hatte dem Fahrer von meinem Low-Budget-Reisestil erzählt….ein Fehler. Er bot mir mehrfach an, dass ich ihn auch auf andere Art und Weise bezahlen kann, eine Situation, in die ich gehofft hatte, niemals zu kommen. Aber es ist zum Glück nichts passiert und nach sehr unangenehmen 45 Minuten kam ich ziemlich fertig mit den Nerven am Hotel an. Dort hat man Gott sei Dank nicht auf die weitere (teure) Übernachtung gepocht, die ich versprochen hatte, um mein Gepäck zwischenzulagern und weiter ging es mit 35 Kilo Gepäck bepackt, um ein Motorrad-Taxi zu finden. Doch solche gibt es in der Gegend nicht und ein normales Taxi hätte es nicht mehr pünktlich zum (bereits bezahlten) Bus geschafft. Ein junges Pärchen hielt mit dem Tricycle und bot mir sofort Hilfe an. Die junge Frau hat gefragt, was ich denn alleine in so einer Gegend an einem Freitagabend mit meinem ganzen Gepäck mache. Sie hat gesagt, dass ich es niemals bei dem Verkehr zum Bus schaffe, doch es gäbe einen Zug. Das Pärchen hat mich also zu der nächsten Haltestelle gebracht und dafür gesorgt, dass ich sicher in den richtigen Zug komme. Als ich aus dem völlig überfüllten Zug (in den die Leute rein gedrückt wurden) ausstieg, stellte ich fest, dass es noch 2,5 km bis zum Bus sind, welcher in 35 Minuten abfahren sollte. Ich entschied mich zu laufen, da ich noch Geld abheben musste, essen und trinken brauchte und ansonsten nicht pünktlich angekommen wäre. Beladen wie ein Esel bin ich also bei 30° durch die Stadt gelaufen, hatte mehrfach das Gefühl gleich zusammen zu brechen und war komplett dehydriert. Doch Aufgeben war keine Option, erst recht nicht, wenn man alleine ist. Sich selbst gut zureden und seinen inneren Coach aktivieren hat geholfen und ich hab es gerade so noch pünktlich zum Bus geschafft. Reisen kann manchmal echt tricky sein, vor allem, wenn man in solchen Situationen alleine klarkommen muss.
12 Stunden fuhren wir durch die Nacht und als ich zum Sonnenaufgang in den Bergen von Banaue aufgewacht bin, war der ganze Stress vom Vortag wie weggeblasen. Die Ifugao Gegend ist so ganz anders, als alles, was ich bisher gesehen habe und wunder wunderschön.
- Banaue: ich war vom ersten Moment an ganz entzückt.
- Ein schwules israelisches Pärchen hat ebenso im Rice Homestay genächtigt und wir sind zusammen zu den Hot Springs gelaufen.
- Albert ist Lehrer und wollte gerne eine Schule besuchen.
- Schulen auf den Philippinen sind sehr bunt, die Kinder lernen alle Englisch und überall auf den Wänden stehen Leitsätze, Lieder und Motivationen geschrieben.
- Leider regnet es hier oben sehr viel, was aber mit entsprechender Kleidung garnicht gestört hat.
- überall sieht man die traditionellen Hütten.
- Oder Menschen die Reissäcke über die Terrassen schleppen.
- Die Tricycles sind bis übers Dach gefüllt.
- Kinder begrüßen einen auf der Straße.
- Ein Vater beim Rasieren mit Kind im Arm.
- Zwei ältere Damen des Bergvolkes der Ifugao
- Reis wird zum trocknen auf der Straße drapiert.
- Mensch und Tier speisen nebeneinander..
- Von Banaue „downtown“ aus läuft man anderthalb Stunden bis zu dem Viewpoint. Ich wäre ja auch mit dem Tricycle gefahren, aber während meiner Zeit im Norden der Insel Luzon musste ich jeden Cent umdrehen. Der einzige Bankautomat in der abgelegenen Ortschaft nimmt keine internationalen Karten und ich musste mit dem wenigen Geld auskommen, was ich noch hatte. 4 Tage lang gab es instant Nudelsuppe, Bananen und Snacks.
- Philippinische Pesos
- Und dann sollte es endlich nach Batad gehen.
- „Yes I survive Batad“
- Ca. eine Stunde und 30 Minuten Fußmarsch von Banaue entfernt befindet sich das wunderschöne Bergdorf, in dem es weder Autos noch Empfang gibt.
- Und das 8. Weltwunder: Die 2000 Jahre alten Reisterrassen von Batad.
- In Ramons Homestay hat man einen fantastischen Ausblick.
- Und die Möglichkeit einen Einblick in das traditionelle Leben zu bekommen.
- Ich dachte erst es wäre nur eine Touuriattraktionen, doch in Batad wahren einige Reisbauern die Tradition und arbeiten in dieser Kleidung.
- Man hat uns gezeigt wie der Reis geerntet, getrocknet und geschält wird. Ein sehr mühseliger Prozess, mit dem die Menschen in dieser Gegend aber nur ihren Eigenbedarf decken.
- Noch nie vorher gesehen: Littoo aka sweet sour snakefruit – schmeckt ähnlich wie Litschi
- Von diesem Anblick kann man garnicht genug kriegen.
- Wir wanderten durch die Reisterrassen…
- …zum Tappiah Waterfall.
- Es ist ohne Zweifel ein sehr besonderer Ort, der allerdings auch gute Konditionen verlangt, denn viele viele Treppen müssen gestiegen werden, um von A nach B zu kommen.
- Und auch hier haben wir eine Schule besucht.
- „Start your day with your eyes open to beauty, your mind open to change and your heart open to love“
- Und die Kinder, die noch nicht zur Schule gehen….
- …spielen an den Imbissständen ihrer Eltern.
- Die 3 Jungs wollten ein Foto mit mir haben und waren so lustig drauf, dass wir direkt noch zusammen Mittag gegessen haben.
- Batad und Banaue muss unbedingt auf jeder Philippinen-To-Do List stehen.
- Der perfekte Abschluss für meine Zeit auf den Philippinen.
4 Wochen Philippinen sind rum und ich muss sagen, es war eine sehr intensive Zeit im Positiven, wie auch im Negativen. Ich habe mich sehr schwer getan diesen Eintrag zu schreiben, weil mit dem Land so viele Emotionen verbunden sind. Ich habe so viel Armut, wie noch nie zuvor gesehen und mir schnürt es nach wie vor die Kehle zu, wenn ich daran denke. Es wurde mir wieder einmal vor Augen geführt, wie unendlich gut es uns geht und wie privilegiert wir sind, aus einem Land wie Deutschland zu kommen. Außerdem war es das erste mal für mich ganz alleine zu reisen. Eine Erfahrung, an der ich definitiv wachsen konnte und froh bin gemacht zu haben. Aber ich habe auch festgestellt, dass es nicht wirklich mein Ding ist. Ein Ort kann noch so schön sein, aber wenn du es mit Niemandem teilen kannst ist es einfach nicht das Selbe. Die Filipinos sind sehr nett, hilfsbereit und ich habe viele neue Freunde gefunden, denn wenn man alleine ist, sucht man viel mehr den Kontakt zu anderen Menschen, als in Begleitschaft. Doch leider ist man mit heller Haut und blonden Haaren absoluter Exot auf den Philippinen. Gerade wenn man in Gegenden kommt, wo nicht so viele Touristen sind (& das sind die Orte wo ich mich am liebsten herum treibe) wird man von jedem angeschaut und die Leute wollen Fotos von/mit dir aufnehmen. Es gab Situationen in denen ich mich nicht mal getraut habe baden zu gehen, weil alles geschaut hat und über mich gesprochen wurde. Das Gefühl wenn du in ein Restaurant kommst, die Aufmerksamkeit von jedem bekommst und angefangen wird zu tuscheln, ist wirklich bedrückend. Dahinter steckt natürlich keine böse Absicht. Aber in solchen Momenten wäre es gut gewesen jemanden zu haben, mit dem man darüber lachen kann. Auch wenn ich es irgendwie gemeistert habe, freut mich wirklich, dass diese Zeiten wieder vorbei sind.
Die Philippinen sind so schön und vielseitig, was hoffentlich mit diesem Eintrag deutlich wurde. Mein Kopf war kurz vorm Platzen vor lauter Eindrücken und Bildern von wunder schönsten Orten, seltenen Tieren und kulturellen Erlebnissen. Zeit um sich ein bisschen Erholung vom Reise-„Stress“ zu gönnen, werde ich auf Bali wohl hoffentlich finden. Dazu aber im nächsten Eintrag mehr. Bis dahin, haltet die Ohren steif.
Liebste Grüße,
Eure Gina
Liebe Gina,
wie immer ein äußerst spannender Bericht von Deinen Erlebnissen, wir wünschen Dir viel Erholung auf Bali und freuen uns schon über Deinen nächsten Eindrücke!
Carolin und Groschen
Ginii danke für deinem wunderbaren Bericht!!! Du bringst auch uns damit die Welt näher – viel Glück mein Kind :*