Hallo meine Lieben,
ich sitze hier im Wohnzimmer über meinem Laptop, draußen regnet es mal wieder und trotzdem freue ich mich über den alltäglichen Ausblick auf den Skytower. Seit fast 3 Monaten lebe ich nun in Auckland, um Geld für weitere Reisen zu erwirtschaften. Aber lasst mich erstmal berichten, wie es nach Fidschi weiterging. Nachdem Linda und ich wiedergekehrt sind, hat uns Bryce, den wir auf einer Wanderung kennengelernt hatten, für einige Wochen bei sich und seinen Eltern in Remuera (Auckland) aufgenommen.
- Die zwei Israelis, Yossi und Yuval, die wir in Fidschi kennengelernt hatten, haben uns vom Flughafen abgeholt….
- …und uns zu Bryce und seinen Eltern gebracht.
- Das ist im Übrigen Bryce. Der Junge spielt gerne in Musicals mit und ist her als Sheriff im Stück Bonnie und Clyde zu sehen.
- Ein ehemalger Kommilitone von Linda, Paul, wohnt auch in Auckland und hat uns zum Umtrunk in seine WG eingeladen. Damals habe ich mir noch nicht träumen lassen, dass ich in diese Minibude einziehen werde.
- Und dann kamen auch noch die Schweden, die wir ebenfalls aus Fidschi kannten nach Auckland (Ja das sind die beiden, die so garnicht wie Schweden aussehen).
- Linda und ich wollten das Auto aufräumen, mit schöner Aussicht. Sind aber natürlich viel zu spät los und haben einfach nur den Sonnenuntergang vom Mount Eden aus genossen. Naja an dem Abend haben wir es dann noch erfolgreich geschafft die Autobatterie zu leeren (wie schon so oft in Neuseeland) und mussten die Jungs bitten uns vom Berg zu holen. Shit happens.
- Am Achilles Point, haben wir es dann endlich geschafft, wieder Ordnung in unser Zuhause zu bringen.
- Ich glaube zuhause habe ich Sonnenauf- und untergänge noch garnicht so zu schätzen gewusst, doch seitdem ich auf Reisen bin, ist Sunsethunting eine regelrechte Sportart geworden.
- Die verrücktesten Bäume gibt es eindeutig in Neuseeland.
- Blick von Devonport auf die Skyline Aucklands. Genau hier stand ich vor 2 Jahren schon einmal.
- Damals noch ganz allein, diesmal mit Freunden von daheim und aus Israel.
In dieser Zeit haben Linda und ich eine schwere Entscheidung getroffen und mussten uns trennen. Linda wollte gerne auf die Südinsel zum Arbeiten und ich hatte die verlockende Chance Vollzeit als Model in Auckland zu arbeiten. Trotzdem wir uns beide sehr vermissen lief es arbeitstechnisch doch sehr gut. Linda hatte nach kurzer Zeit einen Job in einem Skiressort in Methven, neben dem Skigebiet Mt Hutt bekommen und arbeitet mittlerweile sogar oben auf dem Berg in einer Skihütte als Barista, wie auch schon damals in Thames. Mal davon abgesehen, dass die Gute für diese Jobs viel zu überqualifiziert ist, mit einem Bachelor in International Hotel Management und 4 Jahren Arbeitserfahrung in der Hotelerie, fühlt sie sich trotzdem sehr wohl und hat nun die Chance jeden Tag umsonst Skifahren zu gehen. Jackpot!
- Endlich zusammen Skifahren und da Linda mal wieder jeden kennt, haben wir einen super Freundschaftspreis bekommen und konnten uns für „gerade mal“ $100 (~60€) Skiausrüstung ausleihen und einen Tag lang Ski fahren. (Normalerweise zahlt man mind. das Doppelte)
- Trotzdem ein saftiger Preis, wenn man mal bedenkt, dass das Skigebiet auf einer Höhe von 2086 m gerade mal mit 4 Liften ausgestattet ist.
- Mir hat es die Schuhe ausgezogen, als ich vom Gipfel aus das Meer sehen konnte. Sowas Verrücktes!!!
- Und dann auch noch die eingepuderten Gipfelspitzen bei Kaiserwetter. SAGENHAFT!
- Obwohl die s.g. Virginmile geschlossen war, sind Linda und ich unter dem Absperrband durchgekrochen. Der Ziehweg sah einfach zu verführerisch aus. Man fährt an der Bergkante entlang mit diesem atemberaubenden Ausblick. Abends saßen wir dann bei einem Bierchen im Blubbertopf mit dem Bergpersonal (aka Lindas Freunde) und uns rutschte das Herz in die Hose, als sie erzählten, warum die Abfahrt gesperrt war. Am Vortag wurden Sprengladungen zur kontrollierten Lawinenauslösung abgeworfen und eine hatte noch nicht ausgelöst. Ähöm hups … Wir können also von Glück reden, dass noch alle Gliedmaßen dran sind und wir einfach nur die schönste und einsamste Abfahrt aller Zeiten hatten. Keine Sorge…die Chaoten haben ihre Lektion gelernt!
- Wir hatten absolutes Glück mit dem Wetter, denn Mt Hutt ist bekannt dafür oftmals geschlossen zu sein wegen schlechten Wetters und wird auch gerne mal „Mt Shut“ geschimpft.
- Glühwein muss sein, aber Hüttengaudi gabs nicht. Noch nicht mal Rambazamba-Mukke oder ein bisschen Geschunkel…verkehrte Welt hier unten.
- Schon einen Glühwein zu viel im Turm? Ach nee das war ja früh morgens, noch bevor wir überhaupt die erste Piste runter sind.
- Lindas alter Arbeitsplatz: Das Ski Time Ressort
- Mit wunderbaren Interior.
- Lindas Lieblingskollege: Lee aus Fidschi. Der Junge nimmt kein Blatt vor den Mund und seine amüsant schwule Art kann einen nur zum Lachen bringen.
- Schonmal zwei Einhörner tanzen gesehen? Der Herr hat eine sehr interessante Garderobe :’D
- Und interessante Häuschen gibt es in Methven auch.
- Auf dem Rückweg nach Auckland. Ist Neuseeland nicht wunderschön?!!!
Aber nun zurück nach Auckland. Die Agentur bei der ich unter Vertrag bin (Uniquemanagement) hat sich wirklich alle Mühe gegeben mich für so viele Jobs wie möglich zu bewerben, sodass das Modeln zu meinem Vollzeitjob wurde. Ich habe zwischen 2-4 Jobs pro Woche und zusätzlich Castings, Fittings (Anproben) und s.g. Go Sees („Vorstellungsgespräch“ bei einem Fotografen, damit dieser einen kennenlernt und auf dem Schirm hat für potentielle Jobs). Natürlich könnte ich mehr arbeiten und würde es auch gerne, aber es steht und fällt nun mal mit der Arbeit der Agentur und den Kontakten, die man hat. Leider konnte ich auch keinen Zweitjob finden, der mit der Flexibilität, die einem beim Modeln abverlangt wird, vereinbar war. Es ist vollkommen normal abends um 22 Uhr noch eine Nachricht vom Agenten zu bekommen, dass man morgen früh um 6 Uhr einen Jobangebot hat. Es steht mir immer frei einem Job zu- oder abzusagen, allerdings kommt beim Modeln finanziell viel mehr rum, als bei jedem anderen Job. Demnach versucht man jeden möglichen Job mitzunehmen und seitdem meine Agentur weiß, dass ich Vollzeit zur Verfügung stehe, werden manche Jobs auch ohne Absprache bestätigt. Es ist ein verrückter Beruf und für mich auch ein wenig komisch darüber zu sprechen. Ich habe vor neun Jahren damit angefangen und es war immer nur ein Hobby neben Schule und Universität. Normalerweise habe ich Leuten davon nicht erzählt oder zumindest erst, wenn sie mich eine Weile kannten. Zum einen, weil ich nicht darauf reduziert werden möchte und zum anderen, weil Leute dann dazu tendieren mich als Konkurrenz zu sehen, neidisch sind, mich für blond und dumm halten oder anderen Blödsinn. Ich berichte lieber von meinen Reisen oder wie schön unkompliziert das Leben sein kann. Doch da das Modeln hier in Auckland mein Hauptberuf ist, bleibt mir nichts anderes übrig als auf die Frage „What are you doing for work?“ mit „I am working as a model“ zu antworten, wenn ich sie nicht anlügen möchte. Es fühlt sich komisch und befremdlich an und wird auch nicht besser, da als Reaktion meistens nur ein „Oh…“ oder „Yah you can do that“ kommt. Die Wenigsten haben mit dieser Berufsgruppe zu tun oder wissen überhaupt, dass man das tatsächlich als eine Profession bezeichnen kann. Wenn ich dann davon erzähle, dass ich in einer 50m² Wohnung mit 5 anderen Leuten wohne und auf dem Fussboden schlafe, verfliegt meistens das Bild der arroganten Tussi aus dem Kopf der Leute und ich werde wieder normal behandelt. Der Job macht mir sehr viel Spaß, auch wenn er manchmal echt anstrengend sein kann, z.B. Lookbook-Shootings für die Online-Shops, bei denen man hunderte von Teile an einem Tag anhat und die Posen auch eher semi-kreativ sind. Aber ansonsten sind die Jobs eigentlich alle sehr abwechslungsreich, ich komme an verrückte Orte (Luxussuiten in Hotels, Fernsehstudio, etc.) und der Markt hier in Neuseeland spielt mir in die Hände. Das heißt es gibt nicht viel Konkurrenz, die Agentur vermarktet mich als „internationales Model“, kann somit mehr verlangen und die Kunden (im Gegensatz zu Europa) treffen eine Vorauswahl bei den Mädels, die sie zum Casting einladen und somit ist die Wahrscheinlichkeit, den Job zu kriegen sehr viel höher. Leider muss ich mind. 2 Monate auf meine Bezahlung warten, was aber in der Branche ganz normal ist, zumindest habe ich die gleiche Erfahrung in Deutschland und auch Australien gemacht. Hier mal ein paar Impressionen von meiner Arbeit:
Diese Woche ist Fashionweek in Auckland. Seit dem großen Fashionweek-Casting vor 3 Wochen, bei dem alle Models vor allen Designern gelaufen sind (eine riesige Fleischbeschauung), sind irgendwie alle am durchdrehen. Die Agentur ist kaum noch zu erreichen und die Designer buchen so viele Models wie möglich als Option damit „die Guten“ nicht für andere Shows gebucht werden können. Ich selber laufe diese Woche auf 7 verschiedenen Shows mit und hatte am Mittwoch schon mal das Vergnügen. Es ist der reinste Wahnsinn. Man kann sich Backstage noch nicht einmal die Nase putzen ohne das einem irgendeine Linse ins Gesicht gehalten wird. Alles ist voll mit Fotografen und Redakteuren. Und oh wehe dem, wenn das Makeup fertig ist, die Haare sitzen und du im ersten Outfit steckst. Hier ein Foto, da ein Foto, jetzt nochmal kurz nach rechts schauen und noch ein Bild mit dem Designer. Ich hatte zwischendurch Situationen wo eine Dame sich um die Makellosigkeit der Beine gekümmert hat, 3!!!!! Makeup-Artist sich gleichzeitig an meinem Gesicht ausgetobt haben, ich einen Reflektor in die Hand gedrückt bekommen habe und 3 Fotografen das ganze festgehalten haben. Fashionweek-Madness! Es ist wirklich sehr intensiv und ich könnte es nicht jeden Tag haben.
- Die große Fleischbeschauung
- …und alle in der klassischen Modeluniform (Ankleboots, Jeans und ein enges Oberteil – alles in schwarz)
- Backstage-Wahnsinn
- Kurz bevor es auf den Runway geht für New Zealand Weddings. Aufgeregt bin ich mittlerweile Gott sei Dank nicht mehr, sondern freue mich eher auf das berauschende Gefühl, was einen der Laufsteg gibt.
- Wenn man nämlich nicht gerade Angst haben muss auf die Fr**** zu fliegen (was bei Hochzeitkleidern mit langen Schleppen nicht so unwahrscheinlich ist), dann gibt einen der Laufsteg schon ein ziemlich königliches Gefühl. Wegen den ganzen Scheinwerfer sieht man eh nichts um sich herum, außer das Blitzlichtgewitter am Ende des Tunnels.
- Die Fashionweek (zumindest unter der Woche) ist ausschließlich für geladene Gäste, die aus der Branche kommen. Frage: Wie viele Handys kannst du auf diesem Bild sehen?…In was für einer Welt leben wir eigentlich???? Als ich mit der kleinen Prinzessin raus kam raunte natürlich ein „Awwwww….“ durch die Reihen und ich hatte zu tun nicht in Tränen auszubrechen. Bei meiner eigenen Hochzeit eines Tages kann ich mir dann wahrscheinlich Tropfenfänger unter die Augen schnallen…Ich muss ja schon losheulen, wenn wildfremde Leute im Fernseher heiraten und nein das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von überdurchschnittlich ausgeprägter Empathie :’D.
- Direkt von einem Laufsteg runter ging es zur nächsten Show. Alles Makeup runter und direkt wieder Neues drauf und die Friese wird auch nochmal durch den Lockenstab gejagt…die Haare werden sich bedanken.
- Die Tanya Carlson Show war ein riesiger Erfolg und ich hätte am Liebsten das schöne Kleid behalten.
Wen es interessiert kann sich auch gerne die NZ Weddings Magazine Show (Minute 4.55/22.30) oder die Tanya Carlson Show (Minute 3.50/10.50) hier ansehen: https://nzfashionweek.com/watch-2017-shows
Und mehr von meiner Arbeit findet Ihr hier: https://www.instagram.com/gina_susan/
Aber nun genug von der Arbeit. Nachdem Linda auf die Südinsel gezogen ist, bin ich nochmal ganz spontan für eine Woche nach Malaysia geflogen und habe dort einen guten Freund aus der Heimat getroffen. Leider hatten wir gerade mal 5 Tage, wovon wir die Hälfte in Kuala Lumpur und die andere Hälfte auf Redang verbracht haben. Ich kann also nicht wirklich behaupten Malaysia bereist zu haben. Aber dort komme ich ja so oder so nochmal vorbei ;), deswegen hier nur ein paar wenige Impressionen der fünf Tage:
- Herzlich Willkommen in Kuala Lumpur. Diese Stadt scheint schier endlos zu sein und man bekommt permanent Nackenstarre bei so vielen Wolkenkratzern.
- Auch wir haben im Gtower Hotel eine Unterkunft im Highrisebuilding gefunden. Ganz schönes Kontrastprogramm zu den Mehrbettschlafsälen auf Fidschi. An dieser Stelle möchte ich jedem Agoda empfehlen! Wir hatten ein Zimmer im 5 Sterne Hotel mit Frühstück für ungefähr €40 die Nacht. Nur durch Lastminute-Buchung über Agoda.com möglich!
- In Kuala Lumpur gibt es an sich nicht so viel zu sehen (außer man ist Shoppingfanatiker, dann ist diese Stadt der reinste Himmel auf Erden), aber die Batu Caves mit dem gigantischen goldenen Buddha sollte man sich nicht entgehen lassen. (Lord Murugan Statue heißt diese Buddha-Statue und ist mit 42,7m Höhe die zweitgrößte der Welt).
- Auf den 270 Stuffen zu den Höhlen wird man von jede Menge Affen (um genau zu sein Makaken) beäugt.
- Bei dem Versuch mit einem der Tiere ein Selfie zu machen, hab ich mir direkt erstmal vom Affen Eine gefangen. Die fand das wohl nicht so lustig und ohne Belohnung schon garnicht.
- Die Höhlen sind wirklich sehr beeindruckend, aber wir waren von dem menschlichen Einwirken in dieses Naturphänomen recht enttäuscht. Es ist halt eine Touristenattraktion und so wurden Stufen, Imbisse, etc. in die Höhlen gebaut.
- Im Vogelpark gab es auch den ein oder anderen komischen Kauz.
- Mit dem kleinsten Flugzeug, was auch noch kaum besetzt war ging es in den Norden von Malaysia.
- …und mit dieser Blechschüssel auf die kleine Insel Redang.
- Die Unterkunft auf der Insel war auch nicht schlecht.
- Ich habe es fast für unmöglich gehalten, aber auf dieser Insel gibt es mal keine Deutschen. Außer uns und noch zwei anderen Europäern haben wir ausschließlich Asiaten (hauptsächlich Chinesen und Japaner) getroffen. Ein Großteil der Schilder war auch auf Chinesisch. Beim abendlichen Spaziergang, hat uns die Suche nach Abendprogramm zu einer Liveband geführt, die nur auf Chinesisch performt hat und wir haben letztendlich mit einer riesigen Gruppe von Chinesen gefeiert. Das war mal was Neues.
- Redang ist nicht sehr groß und außer am Strand vor sich hinvegetieren gibt es nicht viel zu tun, außer man geht Tauchen.
- Insgesamt 3 Tauchgänge haben uns zu wunderschönen Korallenriffen gebracht, wir haben Schildkröten gesehen, wie auch eine Weißspitzen-Riffhai-Baby-Schule, Barracudas und jede Menge Fischies. Auch beim Schnorcheln gibt es viel zu sehen, da de Riffe direkt vor den Ressorts noch gut intakt sind. Es war sehr amüsant zu beobachten, wie die Asiaten alle mit Schwimmweste ins Wasser gehen, da die meisten von ihnen nicht schwimmen können. Ich musste so schmunzeln als neben mir eine Dame versuchte durchs Wasser zu laufen und von ihrem Gatten gezogen wurde.
- Zurück in Kuala Lumpur musste ich erstmal meiner kulinarischen Neugierde nachgehen und mich durch die Obststände futtern.
- Food heaven, die Straße des Streetfoods.
- Dumplings, sooooo lecker!
- Durian aka. Stinkfrucht und ja sie stinkt wirklich sehr penetrant , schmeckt aber tatsächlich nicht schlecht.
- Ich bin immer sehr kritisch wenn Fleisch und Fisch ungekühlt angeboten wird, doch es gilt: Iss wo die Locals essen und du wirst keine Beschwerden haben.
- Wie in jeder großen Stadt gibt es auch in Kuala Lumpur ein Chinatown und unsere Unterkunft lag mitten drinnen.
- Am letzten Abend ging es in den KL Tower in das 360 Grad Restaurant. Das größte Buffet aller Zeiten wartete dort auf uns und innerhalb von einer Stunde hat sich das Restaurant einmal um die Achse des Towers gedreht. Ein perfekter Abschluss mit Sonnenuntergang.
- Auf dem Rückflug nach Auckland. Sobald du Vulkankrater siehst, weißt du, dass du in Neuseeland bist 😉
Nach diesem Kurztrip habe ich mir eine neue Bleibe in Auckland gesucht. Paul (Lindas ehemaliger Kommilitone), Marlene, Karla, Payam (alle ebenfalls aus Deutschland) und Parthey aus Indien haben mich in ihrer gerade mal 50m² großen Wohnung aufgenommen. Zweieinhalb Monate habe auf dem Fussboden geschlafen und nur $50 pro Woche gezahlt (Im Vergleich zu normalerweise $150-250/Woche extrem wenig). Privatsphäre gab es natürlich nicht wirklich, aber ich habe mich bei den 5 so wohl gefühlt und wir haben uns so gut verstanden, dass einstimmig entschieden wurde ich solle doch bleiben. Die kleine Wohnung mit Blick auf den Skytower ist perfekt gelegen auf der Upper Queenstreet, direkt neben der hippen Karangahape Road mit Cafés und Bars und nur 10 Minuten zu Fuß vom absoluten Stadtzentrum entfernt. Zu den verschieden Modeljobs konnte ich somit meistens laufen und habe mein Auto so gut wie garnicht mehr gebraucht. Die Freizeit wurde gut genutzt, um Auckland und Umgebung zu erkunden. Am Wochenende ging es meistens gemeinschaftlich feiern oder es wurde sich daheim das ein oder andere Glas beim Kings Cup spielen gegönnt. Obwohl ich Auckland erst sehr skeptisch gegenüber stand (vor allem aufgrund des unstetigen Wetters und dem fürchterlichen Verkehr) habe ich die Metropole sehr ins Herz geschlossen, was wahrscheinlich hauptsächlich an dem großartigen WG-Leben liegt.
- Und das sind die Chaoten – La Familia beim Sonntagsspaziergang. Die Jungs arbeiten alle bei der Hilfsorganisation Oxfam als Fundraiser (Spendensammler), Karla ist in der Stadtverwaltung und Marlene an der Rezeption eines Stripclubs. Die Jobs könnten nicht unterschiedlicher sein 😉
- Und wenns nicht an die frische Luft geht, kriegen alle nen Stubenkoller. Um dieses Sofa quetschen wir uns jeden Montag zu sechst, um die neue Folge der Serie Game of Thrones zu schauen – absolute WG-Tradition.
- Eingeladen zu einer Schwarzlicht-Houseparty sind alle in den Farbkasten gefallen.
- Der WG-Löwe Payam :’D So sieht es aus, wenn der Junge sich mal die Haare kämmt.
- Parthey ist immer gut drauf, auch wenns mal sch**** läuft und der Kaffe ausm Schrank fällt. (Man beachte den Fussabdruck am Boden!)
- Ein Nachteil, wenn man auf so engem Raum wohnt, sich ein winziges Bad und eine sehr kleine Küchenzeile teilt…wenn einer krank wird, werden alle krank. Und so haben wir es erfolgreich geschafft, dass die komplette WG flach lag.
- 3 meiner Mitbewohner hatten innerhalb kurzer Zeit Geburtstag und alle haben sie es geschafft ihr Handy am Ehrentag zu verlieren oder entwendet zu lassen. Was ein Omen.
- Beim Spaziergang durch die Stadt eine offene Bibliothek am Hafen gefunden..
- Mein Bettchen, die meiste Zeit habe ich mich zu Karla und Marlene ins Zimmer gelegt, da die Jungs jeweils nur winzige Zimmer haben und im Wohnzimmer immer jemand über mich drüber steigen müsste.
- Frühstück mit diesem Ausblick…jeden Tag!!!!
- Im 8. Stock befindet sich unsere gemütliche Bude.
- Die berühmte Queenstreet: hier ist immer was los, kulinarisch wird man aus jedem Land versorgt und Todshoppen kann man sich hier auch.
- und gleich um die Ecke befindet sich die Karangahape Road mit ihren unzähligen Bars, Clubs, Boutiquen und Seconndhandläden.
- Leider befindet sich kein Supermarkt in der Nähe und somit wird hauptsächlich im Asiashop „Lim“ eingekauft. Das Gemüse ist hier unschlagbar günstig, alles andere aber leider nicht. Und somit bin ich regelrecht zum Veganer geworden und habe aus Kostengründen weitestgehend auf Tierprodukte verzichtet.
- Blick auf die Stadt vom It-Viertel Ponsenby aus.
- Hier haben Bryce und ich uns zum Frühstücken getroffen. In diesem riesigen Baum gibt es eine Plattform und durch die erhöhte Postion hat man einen super Ausblick.
- Habt ihr schonmal lila Blumenkohl gesehen?
- Oder die s.g. Tamarillo aka Baumtomate?
- Neben komischen Gemüse und Früchten gibts hier auch die komischsten Pflanzen.
- Samstagabend bekomme ich eine Nachricht, ob ich denn nicht spontan noch am selben Abend mit ein paar Leuten nach Coromandel fahren möchte, da sie dort ein Ferienhaus gemietet haben und noch Platz ist. Natürlich hab ich ja gesagt, denn spontane Trips fetzen!
- Eines Mittwoch morgens (6:30 Uhr) ging es zum Morningrave. Sportsachen angezogen, Diskomukke an, Kaffe, Tee, Obst und anderthalb Stunden wach tanzen. Der beste Sport! Kein schönes Foto, aber eine lässige Aktion.
- Mit den Mitbewohnern und ein paar Freunden ging es zum Lichterschauen auf einen der 55 Vulkane in Auckland.
- Oder zum wunderschönen Stadtstrand St. Leonards Beach.
- Zusammen mit Payam ging es zur berühmten Tölpel-Kolonie nach Muriwai.
- Ein wunderschöner Ausflug mit herrlichem Blick über den Nationalpark.
- …und malerischem Sonnenuntergang.
- Zusammen mit Bloggerin Carmen Huter aus Österreich , die zu einer guten Freundin geworden ist und Videographer Glenn ging es zum Manukau Heads Leuchtturm, wo die beiden erstmal ihre Drohnen fliegen lassen haben.
- Glenn und Carmen sind beide sehr gute Fotografen und echt inspirierende Gesellschaft.
- Manchmal lohnt es sich zeitig aufzustehen um so einen spektakulären Sonnenaufgang zu sehen. (Wie gesagt Carmen ist eine sehr talentierte Fotografin, die folgenden Bilder sind alle von ihr).
- Gemeinsam mit Carmen und Payam ging es für zwei Tage auf Wanderschaft. Wir sind von Muriwai aus nach Piha gewandert und haben somit ungefähr ein Drittel des 77km langen Hillary Trails an der wilden Westküste des Waitakere Regionalparks bestritten.
- Die Westküste der Nordinsel mit dem schwarzen Sand ist im Vergleich zur Ostküste sehr rau, aber wunderschön anzusehen.
- Die Nacht haben wir am Bethells Beach gecampt und mussten Kuscheln, da die Temperaturen bis auf fast 0 Grad fielen.
- Am nächsten morgen hatte sich sogar eine Eisschicht auf dem Zelt gebildet, Doch der wunderschöne Sonnenaufgang hat alles wieder wettgemacht.
- Kurz hinter dem Strand läuft man über gigantische schwarze Sanddünen bevor es durch den Jungle hoch auf den Berg geht.
- Und einer der schönsten Sternhimmel den ich je gesehen hab.
So nun zu guter Letzt (nach diesem viel zu langen Blogeintrag) noch ein kleiner Ausblick. 10 Monate hat mich Neuseeland so sehr verzaubert, doch das Fernweh sitzt wie ein Schalk im Nacken und ich habe meine Taschen gepackt. Jetzt wo ich nun endlich diesen Eintrag fertig schreibe sitze ich bereits auf den Philippinen und bin in einer ganz anderen Welt. Meine Pläne hatten sich in den letzten Monaten tausend mal geändert, doch letztendlich habe ich entschieden durch Südostasien zu reisen. Was genau ich hier treibe, erzähle ich im nächsten Beitrag 🙂
In diesem Sinne, bis dahin, haltet die Ohren steiff!
Eure Gina
Guten Morgen Gina- hier ist dein Cousin Christoph aus Berlin, ich danke Dir für Deine schönen Reisberichte. Ich habe mir Deinen Blog gerade mit meinem Personal durchgelesen und jetzt bin ich wieder urlaubsreif!
Ich wollte Dir nur mal sagen das Du alles richtig machst und ich Dir sehr neide. Bin nähmlich grosser Australienfan (1xJahr bin ich da) und kann das FErnweh gut verstehen. War sogar schon kurz vorm auswandern….
Dir liebe Gina eine tolle Zeit. UNd wenn Du dauerhaft Down under bleibst, dann werde ich Dich auf jeden Fall besuch
Gruß und Bussi-Christoph
Hallo lieber Christoph, schön von dir zu hören, wir haben uns ja Jahrhunderte nicht mehr gesehen. Ein bisschen werde ich noch auf Reisen sein, genaue Pläne gibt es aber noch nicht. Hoffe wir sehen uns bald mal wieder. Fühl dich ganz lieb gegrüt
Hallo Gina,
vielen Dank für diesen erneut spannenden Beitrag, den wir gerade am verregneten Einheitsfeiertag-Nachmittag genossen haben.
Freuen uns schon auf Deine neuen Erlebnisse!
LG aus Coburg!
Carolin und Groschen
Es freut mich zu hören, dass ihr meine Beiträge verfolgt. Sitze schon am nächsten Eintrag über die Philippinen 🙂
Fühlt euch ganz lieb gegrüßt.